Console 1 bildet einen SSL-Kanalzug per Hard- und Software nach und unterstützt in Version 2 nun auch UAD-Plug-ins. Und das alles zu einem deutlich gesenkten Preis.
- Hybrid-Channelstrip
- USB-Controller
- bus-powered
- 26 Encoder
- 40 Taster
- Console-Software
- inkl. SSL SL4000E-Kanalzug
- UAD-Plug-in-Unterstützung
- für VST, AU, AAX
- Kopierschutz: iLok
Vor gut drei Jahren brachte der schwedische Hersteller Softube seinen Hybrid-Controller Console 1 auf den Markt. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus Software und USB-Controller, die den hervorragenden Klang der Softube-Plug-ins mit einer perfekt darauf angepassten Oberfläche verbindet. Die neue Version erlaubt die nahtlose Integration von UAD-Plug-ins, zudem konnte der Preis dank neuer Fertigungstechniken um fast die Hälfte gesenkt werden. Dies erweitert den Kreis potenzieller Nutzer deutlich, weshalb wir gleich eines der ersten Modelle der Console 1 mkII unter die Lupe genommen haben.
Profi-Hardware
Die Verarbeitung von Gehäuse und Bedienelementen ist nach wie vor hervorragend. Wir konnten hier keine spürbaren Einschränkungen aufgrund der preiswerteren Fertigung feststellen, auch Console 1 mkII fühlt sich sehr wertig an und hinterlässt einen professionellen Eindruck. Softube hat es auch nicht versäumt, einen der Kritikpunkte von Version 1 auszuräumen: Die LEDs, die kranzweise die Endlosregler umgeben und so ein Ablesen des aktuellen Wertes ermöglichen, sind heller geworden und lassen sich deutlich besser ablesen als beim Vorgänger.
Ansonsten hat sich am grundlegenden Konzept nichts geändert. Der Controller bildet einen klassischen Channelstrip ab, ergänzt um einige spannende Extras. Die Anordnung der Bedienelemente folgt dem Signalfluss von links nach rechts, beginnend mit Hoch- und Tiefpassfilter mit flexiblem Routing. Die Shape-Sektion bietet ein Gate sowie Transienten-Bearbeitung. Es folgen ein flexibler vierbändiger Equalizer und ein Kompressor. Mit Drive regeln Sie die Sättigung des Signals und zum Abschluss gibt es die typischen Elemente Lautstärke, Stereopanorama sowie Stumm- und Soloschalter. Zwanzig Taster dienen der Direktanwahl der Kanäle (per Shift sind bei Bedarf auch weitere Kanäle erreichbar). Zwei LED-Meter zeigen die Eingangs- und Ausgangslautstärke in Echtzeit an.
Software der Softube Console 1 mkII
Die Hardware dient allein als Controller und bietet daher nur einen USB-Anschluss, der auch die Stromversorgung übernimmt. Für die Audiobearbeitung ist die Console-Software verantwortlich, der Kanalzug lässt sich per Plug-in einbinden. Mitgeliefert wird die Nachbildung eines Solid State Logic SL 4000E-Kanals, der perfekt auf den Hardware-Controller abgestimmt ist. Die Anzahl gleichzeitig nutzbarer Instanzen ist dabei nur durch die zur Verfügung stehende Rechnerleistung begrenzt. Wollen Sie wie mit einem klassischen Mischpult arbeiten, legen Sie auf jeden Kanal das entsprechende Plug-in. Die Verwaltung erfolgt dann zentral über die Console-Software. Die Software erkennt dabei, welcher Channelstrip bzw. Teilbereich daraus (z.B. Kompressor) tatsächlich aktiv ist. Entsprechend gering bleibt die CPU-Belastung auch bei Belegung aller Kanäle der DAW.
Softube Console 1 mkII mit UAD-Unterstützung
Der mitgelieferte SSL-Channel klingt hervorragend, ebenso wie die optional in Console einbindbaren anderen Softube-Plug-ins. Und die herausragende Qualität der UAD-Plug-ins dürfte bekannt sein. Derzeit sind 60 UAD-Plug-ins kompatibel und können direkt nebst passender Vorbelegung der Regler in die passenden Sektionen geladen werden.
Aufgrund der perfekten Integration in Studio One und Sonar funktioniert der Workflow in diesen DAWs am Besten. Hier folgt Console dem in der DAW angewählten Track und kann dabei auch Mixer-Funktionen wie Lautstärke, Send-Level und Stummschalten übernehmen. Bei den anderen populären DAWs beschränkt sich die tiefere Integration auf die Übernahme der Spurnamen und -nummern. Bei der Windows-Version von Ableton Live ist selbst letzteres derzeit noch nicht automatisiert möglich, hier müssen Sie sich mit vorgefertigten Templates und dem Griff zur Maus behelfen. Ganz ohne Blick zum Monitor kommt man aber bei allen DAWs selten aus, da die Hardware über kein Display verfügt und daher auch keine Spurnamen anzeigen kann – dies geschieht über die Console-Software.
Das Mixen mit Tastatur und Maus ist wenig intuitiv, weshalb in vielen Studios nach wie vor auf Hardware gesetzt wird. Das Hybrid-Konzept von Console 1 verbindet die Vorzüge von Software (Speicherbarkeit, quasi unbegrenzte Anzahl an Kanälen, Kopierfunktion etc.) mit dem direkten Zugriff per Hardware. Tatsächlich konnten wir aufgrund des klassischen Aufbaus des Controllers bereits nach kurzer Zeit ohne Griff zur Maus den kompletten Mix bewältigen. Durch die Integration vieler UAD-Plug-ins werden die klanglichen Möglichkeiten noch einmal deutlich erweitert. Nicht zuletzt aufgrund des stark gesenkten Preises bekommt Console 1 mkII von uns eine klare Kaufempfehlung.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 139 erschienen.
- wertige Verarbeitung
- übersichtliche Hard- und Software
- exzellenter Klang
- UAD-kompatibel
- sehr gute Performance
- günstiger Preis
- DAW-Integration ausbaufähig