Softube Tape ist eine Bandmaschine für Windows und Mac. Ach, schon wieder ein Tape-Plug-in für die obligatorische Portion „Wärme“? Braucht man das? Nun, wenn Softube ein Plug-in auf den Markt bringt, gibt es oftmals den Wow-Effekt.
Tape simuliert drei unterschiedliche Hardware-Vorbilder und bietet entsprechend unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Von subtiler Sättigung bis zur markanten Klangfärbung decken diese ein breites Spektrum ab. Unterschiedliche Regelungsmöglichkeiten wie Dry/Wet, Amount und Input-Gain ermöglichen eine präzise Dosierung der Sättigung. Besonders spannend sind die Tricks, die diese Kiste kann: Ein Flanging-Effekt wird dann möglich, wenn das Mischverhältnis auf 50 Prozent steht und das Leiern der Bandmaschine aufgedreht wird. Oder man reduziert die Tape-Geschwindigkeit, dreht den Input auf und mischt das rauschig-verzerrte Signal dezent zum Original. Noch genialer wird’s mit Studio One: als „Mix FX“ eingesetzt, wirkt das Übersprechen auf allen Einzelkanälen, wodurch der Mix dichter erscheint. Zu guter Letzt sorgt der authentische Tape-Stop-Effekt für ein Schmunzeln in der Redaktion, denn dieser funktioniert richtig gut und passt in jeden Break.
Das Plug-in Softube Tape glänzt mit einem hochwertigen Sound und eignet sich hervorragend zur Klangveredelung auf Einzelspuren, im Mix oder auf der Master-Summe. Aber auch als Kreativ-Effekt oder Brutzelmacher weiß Tape zu begeistern, da es nie plakativ oder aufgesetzt klingt. Die herausragende CPU/Latenz-Effizienz ist aber das entscheidende Kriterium für das Prädikat „Empfehlung“, denn diese ist definitiv konkurrenzlos.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 140 erschienen.