ARC steht für Acoustic Room Correction. Hierfür wird zunächst der Raum mithilfe Ihrer Studiomonitore, eines Mikrofons und der passenden Software ausgemessen und hieraus eine korrigierte Frequenzkurve errechnet, die dann per Plug-in das Ausgangssignal der DAW entsprechend anpasst. Natürlich kann eine Software eine akustische Optimierung eines Raumes durch Dämmung etc. nicht komplett ersetzen, aber dennoch hilfreiche Dienste bei der Suche nach dem perfekten Klang leisten.
Passendes Messmikrofon wird mitgeliefert
Die Software gibt es im Paket mit einem passenden Messmikrofon oder auch einzeln, falls Sie bereits über ein Messmikrofon verfügen. Grundsätzlich lässt sich jedes Messmikrofon verwenden, wenn Sie eine zugehörige Kalibrierungsdatei besitzen. Passende Profile für die Mikrofone, die IK Multimedia mitliefert bzw. für die vorherigen Versionen angeboten hat, sind bereits in die Software integriert. Nach Installation der Software wählen Sie den Eingang, an dem Sie das Mikrofon angeschlossen haben (XLR, 48V Phantomspeisung ist erforderlich) und den Ausgang, an dem Ihre Lautsprecher hängen.
Verbesserter Messvorgang
Nach Anpassung der Lautstärke muss das Mikrofon an verschiedenen Stellen des Raumes platziert werden, und die Software spielt entsprechende Signale zur Messung über die Boxen ab. Hier zeigt sich eine erste Verbesserung gegenüber der Vorversion, die Einmesspunkte werden jetzt direkt in der Software angezeigt und können nacheinander durchgegangen werden. Bei Arc 2.5 war das noch weniger komfortabel gelöst: Die Einmesssoftware enthielt lediglich einen Link zu einer PDF-Datei, in der die Einmesspunkte beschrieben waren. Sie erhalten aber auch in Version 3 kein direktes Feedback, ob die Mikrofonposition korrekt war und müssen manuell zur nächsten Messung springen. Der große Konkurrent Reference 4 ist da weitaus komfortabler, dort erfolgt das alles automatisch: Das Programm zeigt genau an, wo das Mikrofon platziert werden muss und sobald Sie das Mikrofon im richtigen Winkel an der vorgegebenen Stelle ausgerichtet haben, erkennt die Reference-Software dies automatisch und springt zur nächsten Messung weiter.
Damit der verbesserte Algorithmus zur Raumkorrektur genügend Material bekommt, wurde in ARC3 die Messung erweitert auf sieben Punkte im Raum in drei unterschiedlichen Höhen mit jeweils 15 cm Abstand. Für den reinen Messvorgang müssen Sie etwa 15 Minuten einplanen. Nach Abschluss der Messungen können Sie das Ergebnis benennen und als Profil speichern.
Plug-in für Ihre DAW
Da Ihre DAW nicht direkt etwas mit der erzeugten Kalibrierungsdatei anfangen kann, umfasst das ARC3-System auch ein Effekt-Plug-in in allen gängigen Formaten. Dieses Plug-in platzieren Sie an letzter Stelle des Signalweges in der DAW. Nachdem Sie die mit der Mess-Software erstellte Datei in das Plug-in geladen haben, arbeitet dieses quasi wie ein Equalizer und biegt den Frequenzgang des Eingangssignals (= Ihr Mastermix) so hin, dass er möglichst neutral ohne Beeinflussung durch den Raum aus Ihren Lautsprechern tönt. Im Plug-in ist auch eine individuelle Anpassung der Frequenzkurve möglich, und es gibt sogar virtuelle Modelle zur Simulation des Klanges von Smartphone oder Hifi-Boxen. Neu ist auch die Option zur Beschränkung der Korrektur auf den Bass- oder Höhenbereich. Damit nähert sich ARC3 auch in diesem Bereich näher an Reference an. Reference hat ARC3 aber weiterhin die systemweite Software voraus, die eine Frequenzkorrektur beim Musikhören außerhalb der DAW erlaubt. Ideal wäre auch noch ein automatisches Deaktivieren beim Audio-Export.
Klangverbesserung
Wir haben das System mit zwei Lautsprecherpaaren der Einstiegs- sowie der gehobenen Mittelklasse in einem akustisch nur wenig optimierten Raum getestet. Die Monitore klangen bei Einsatz der Korrektur ausgeglichener und räumlicher, der Bassbereich war aufgeräumter und die Trennung zwischen Bass und Subbass definierter. In den hohen Frequenzen und oberen Mitten sorgte das Plug-in für einen transparenteren Klang. Im direkten Vergleich mit Reference 4 zeigten sich die gemessenen Frequenzkurven beider Systeme sehr ähnlich, die klanglichen Auswirkungen waren nahezu identisch. Auch diesbezüglich hat ARC3 gegenüber der Vorversion also deutlich zugelegt.
In der neuen Version 3 zeigt sich das Acoustic-Room-Correction-System in jeglicher Hinsicht verbessert. Der Messvorgang wurde vereinfacht und gleichzeitig verfeinert, der neue Algorithmus sorgt für verbesserte Klangergebnisse und das Plug-in erlaubt eine erweiterte individuelle Anpassung. Damit empfiehlt sich ARC3 (Jetzt bei Thomann ansehen) als etwas kostengünstigere Alternative zu Sonarworks Reference 4.
Zweite Meinung gefällig? Bei unseren Kollegen von Amazona können Sie einen weiteren Testbericht zu diesem Produkt lesen.
- Verbesserung des Klangbildes
- optimierte Bedienung
- erweiterte Anpassungsmöglichkeiten
- Unterstützung anderer Messmikrofone
- keine systemweite Anpassung