Die simple Oberfläche mag täuschen: Im SP950 schlummern Emulationen der Pitch-Algrithmen und Filter der Sampling-Legenden E-mu SP-1200 und Akai S950. Um damals kostbare Sampling-Zeit zu sparen, wurden Vinyls üblicherweise schneller abgespielt, was die Samples kürzer macht, und anschließend im SP-1200 wieder nach unten transponiert. Die resultierenden Artefakte wurden bald zur Signatur des Geräts und eines gesamten musikalischen Trends.
Genau dies beabsichtigt das SP950-Effekt-Plugin in einem einzigen Schieberegler zu reproduzieren: Der RPM / Detune-Schieberegler kombiniert die Tonhöhe der Quelle mit der Verstimmung des SP, um sich gegenseitig zu kompensieren. Das Ergebnis ist eine konstante Dauer und Tonhöhenausgabe mit unterschiedlichen Verstimmungsaliasing- und Bandbreitenartefakten. Klingt in der Theorie kompliziert, in der Praxis aber einfach knackig und druckvoll.
E-mu SP1200 Pitch und Akai S950 Filter
Ein weiterer bekannter Workflow ist die Kombination des SP und eines Akai S950-Tiefpassfilters zum Isolieren einer Basslinie. Zu diesem Zweck wird hier das digital gesteuerte analoge Butterworth-Tiefpassfilter des S950 sowie die Möglichkeit zur Abschwächung einiger hochfrequenter Verstimmungs-Artefakte reproduziert.
Die minimalistische Oberfläche ist vollständig kompatibel mit HiDPI / Retina-Displays für gestochen scharfes Rendern. Das LCD-Farbschema kann mit der kleinen Taste rechts auf dem LCD aus 6 Voreinstellungen ausgewählt werden. Neben ästhetischen Überlegungen dient dies als visueller Hinweis zur Unterscheidung mehrerer Plugin-Instanzen innerhalb eines Projekts.
Preis und Verfügbarkeit
Der SP950 ist für 20 Euro als VST3 für Windows und macOS, sowie als AudioUnit für macOS auf der Webseite von waveTracing erhältlich.