Mit dem DJ-Mixer-Neuzugang Xone:PX5 möchte der britische Mischpultspezialist Allen&Heath analoge Schaltungen mit digitalen Funktionen zu einem schlüssigen Gesamtkonzept fusionieren. Mit Erfolg?
Die Xone-Mixerserie von Allen&Heath umfasst mehrkanalige Clubmixer, die haptisch und klanglich professionelle Nutzer wie Sven Väth, Chris Liebing oder Richie Hawtin überzeugen konnten. Ob der Hersteller beim jetzt erschienenen Xone:PX5 auch alles richtig gemacht hat, haben wir in unserem Praxistest untersucht.
- analoger 4-plus-1-Kanalmixer
- Dreiband-EQ
- mit Total Kill
- wählbare Fader-/Crossfader-Kurven
- 20-kanalige USB-Soundkarte
- 16 Effekte
- Multimode-Filter
- Traktor Scratch Pro zertifiziert
- X-Link-Anschlüsse
- MIDI-Sync
Ausstattung
Der Allen&Heath Xone:PX5 wiegt etwas mehr als 5 Kilo, misst 32 mal 37 mal 11 Zentimeter und hat ein robustes, sauber verarbeitetes Metallgehäuse. Der Hersteller bezeichnet das Gerät als 4-plus-1-Mixer und hat vier Kanalzüge und einen Zusatzkanal verbaut. Die Kanalzüge sind mit 60-Millimeter-Fadern ausgestattet sowie mit Dreiband-Equalizern, die das komplette Musiksignal durch eine Linksdrehung auslöschen. Die vier Kanäle können zum Mixen von analogen Line-Pegel-Quellen, Plattenspielern oder von digitalen Signalen aus einem Computer genutzt werden und sind mit einer optischen Eingangspegelanzeige versehen.
Per Schiebeschalter können Sie die Kanalsignale dem Crossfader frei zuweisen und diesen bei Bedarf gegen ein optionales Innofader-Pro-2-Modell austauschen. Die Kanalfader und der Crossfader bieten je drei Kurvenverläufe zur Auswahl. Der fünfte Kanal hat keinen Fader und dient primär zur Einspeisung von Mikrofonsignalen, kann aber alternativ auch für digitale und Line-Pegel-Signale genutzt werden. Alle Eingangssignale lassen sich mit den internen Effekten des PX5 und/oder durch extern eingeschliffene Effektgeräte bearbeiten. Eine zentrale Multimode-Filterschaltung mit Resonanz steht ebenfalls zur Verfügung.
Auf der Rückseite des Mixers befinden sich die vier Eingangskanäle, der Mikrofoneingang und eine Effektschleife. Zur Ausgabe des Musiksignals finden Sie einen Master- und Booth-Ausgang sowie einen Record-Ausgang. Insert-Buchsen erlauben den Anschluss von Dynamik-Prozessoren wie Limiter, Kompressoren oder grafische Equalizer. Zur Synchronisation von Drum Maschines oder anderen Hardware-Geräten, gibt es eine DIN-MIDI-Buchse. Wenn Sie einen Controller aus der Xone:K-Serie verwenden möchten, können Sie diesen ebenfalls an den PX5 anschließen. Im Inneren des Mixers ist eine USB-Soundkarte verbaut, die mit zwanzig Kanälen ausgestattet ist und digitale Signale mit 96 kHz und 24 Bit verarbeitet. Zudem senden die Fader, Filter und Effektbedienelemente MIDI-Steuerdaten.
Mix-Einsatz
Der Allen&Heath Xone:PX5 ist vorbildlich strukturiert und lässt sich sehr einfach in Betrieb nehmen. Nach der Verkabelung der gewünschten Zuspieler oder Computer sowie der Ausgänge mit der Beschallungs-Anlage kann der Mixer genutzt werden. Die Haptik des Mixers ist sehr ansprechend und dank der großzügigen Dimensionierung lassen sich die Bedienelemente komfortabel nutzen. Die Equalizer sind gut dosierbar und erlauben eine gezielte Absenkung oder Anhebung der Frequenzbänder. Die verbaute Filterschaltung wurde von Allen&Heath bereits in anderen Xone-Mixern genutzt und hat uns ebenfalls sehr gut gefallen. Die Schaltung bietet die drei Modi Hochpass, Bandpass und Tiefpass und greift sehr feinfühlig in das Frequenzspektrum ein.
Leider gibt es nur ein Filter für alle Signale. Einen Pluspunkt sammelt der Mixer hingegen durch seine Effektausstattung. Sie finden hier 16 Einträge, darunter verschiedene Delays, Hall-Effekte, Flanger und Verzerrer. Die Effekte haben eine gute Klangqualität und sind praxisgerecht gewählt, sodass Sie Ihre DJ-Sets spannend ausschmücken können. Die in Echtzeit modifizierbaren Effekte lassen sich als Send- oder Insert-Effekte verschalten und ermöglichen so unterschiedliche Mixtricks. Das Klangbild des Mixers ist sehr druckvoll und überzeugte die Redaktion unabhängig von der gewählten Signalquelle.
Traktor DVS
Der Xone:PX5 ist ein zertifizierter Traktor-Pro-Mixer und wird beim Starten der Software automatisch erkannt. Sie können Timecode-Vinyls oder CDs verwenden und die Tracks in der Software damit kontrollieren. Die Steuerung funktionierte in unserem Praxistest problemlos auf einem Mac und einem Windows-PC.
Allen&Heath hat seine Xone-Mixerserie mit dem PX5 standesgemäß ergänzt und einen sehr gut klingenden, analogen Mixer ins Rennen geschickt. Durch seine digitalen Schnittstellen ist das Gerät sehr flexibel einsetzbar und bietet einen großen Aktionsradius. Zur Bearbeitung von Songs und spannenden DJ-Sets stehen zahlreiche gut klingende Effekte sowie eine schon fast legendäre Filterschaltung zur Verfügung. Wenn Sie auf der Suche nach einem professionellen Installationsmixer sind, sollten Sie den PX5 auf jeden Fall Ihre Auswahl einschließen.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 133 erschienen.
- sehr gut verarbeitet
- super Klang
- gute Effekte
- Traktor-DVS-Unterstützung
- nur eine Filterschaltung