Es gibt mittlerweile kaum noch ein Studio, in dem sich nicht mindestens ein KeyStep befindet, denn Arturias kleines Keyboard mit Sequenzer und CV/Gate-Anbindung für Eurorack & Co. ist einfach zu praktisch. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Arturia eine größere Pro-Variante mit zusätzlichen Features nachlegt. Der KeyStep Pro (Jetzt auf Thomann ansehen) ist im Prinzip ein erweiterter BeatStep Pro mit Tastatur. Das Keyboard entspricht dem Modell im KeyStep, aber mit 37 statt 32 Tasten.
Die Slim-Keys gehören zu den Minitasten mit dem besten Spielgefühl auf dem Markt, Anschlagdynamik und Aftertouch werden sehr gut umgesetzt. Neu sind die LEDs über jeder Taste für visuelles Feedback. Für Modulation und Pitchbending gibt es zwei Touchstrips. Die Anzahl der Regler hat sich auf fünf erhöht und diese können auch MIDI-Controller senden, was beim kleinen KeyStep schmerzlich vermisst wurde. Aus unserer Sicht hätten es aber gerne auch acht oder mehr dieser Encoder mit Push-Funktion und LED-Kranz sein können.
Vier Tracks
Die farbig abgesetzten Sektionen für die vier Tracks sowie die 16 Steptaster sind dem BeatStep Pro entliehen, auch die Funktionalität ist vergleichbar. Neu ist das OLED-Display, mit dessen Hilfe sich viele Einstellungen direkt am Gerät vornehmen lassen, die bei den anderen Arturia-Controllern nur per Software-Editor erreichbar waren – ein großer Vorteil für computerlose Setups und Jams!
Jeder der vier Tracks umfasst bis zu 64 Steps und kann als polyphoner Sequenzer für Melodien genutzt werden. Eingespielt wird in Echtzeit oder Step-by-Step, einzelne Steps lassen sich direkt editieren und in Tonhöhe, Notenlänge und Anschlagdynamik anpassen. Ein Segen ist dabei das zweistellige Zahlendisplay für jeden Track, denn beim kleinen KeyStep geriet die Step-Eingabe schnell zum Ratespiel. Schön ist auch die Option, unterschiedliche Längen für die einzelnen Tracks einzustellen und so spannenden Polyrhythmen zu erzeugen. Track 1 kann auch als Drum-Sequenzer mit bis zu 24 Tracks in wählbaren Längen genutzt werden. Tracks 2-4 arbeiten alternativ als Arpeggiator. Transponierung, Time-Shift und anpassbare Zufallsfunktionen sorgen für Abwechslung.
Controller-Modus
Im Control-Modus senden die fünf Regler wählbare MIDI-CC, um Parameter eines Plug-ins in der DAW oder eines Hardware-Synthesizers zu steuern. Die Reglerbewegungen lassen sich aufzeichnen. Hierfür dient der Control-Track, der parallel zu den anderen vier Spuren läuft. Eine Step-Sequenz mit Filtermodulation oder ein Beat mit akzentuiertem Halleinsatz auf jeder zweiten Snare sind also kein Problem. Zusätzlich zu den Kernfunktionen bietet der KeyStep Pro zahlreiche weitere durchdachten Funktionen.
Viele CV/Gate-Ausgänge
Neben dem eingebauten Sequenzer ist die üppige Ausstattung mit Schnittstellen ein weiterer Grund für den Erfolg der Arturia-Controller. Diesbezüglich setzt der KeyStep Pro noch einen drauf! Insbesondere die Modular-Fraktion wird sich freuen, dass neben USB, MIDI-Eingang und zwei MIDI-Ausgängen auch für jeden der vier Tracks eigene CV-Ausgänge für Pitch, Gate und Modulation/Velocity vorhanden sind. Die vier „Voices“ können gemeinsam geschaltet werden, um das Eurorack polyphon anzusteuern. Hinzu kommen acht Triggerausgänge, die einzelnen Spuren des Drum-Sequenzers zugeordnet werden können. Clock IN/OUT inklusive Reset-Ausgang sind auch vorhanden. Grundsätzlich kann KeyStep Pro als Master oder Slave synchron laufen, entweder über MIDI, USB oder analog. Zum Umschalten müssen Sie das Menü bemühen, einen direkten Umschalter wie beim BeatStep Pro hätten wir lieber gesehen. Praktisch ist ferner der Audioausgang für das interne Metronom, das z. B. dem Drummer über Kopfhörer eingespielt werden kann. Den Abschluss bildet der Anschluss für ein Sustain-Pedal und für das externe Netzteil, das als Alternative zur Stromversorgung über USB mitgeliefert wird.
Der Keyboard-Controller bietet in kompakter Form einen 4-Spur-Sequenzer mit zahlreichen Extras und kann als Schaltzentrale komplette Live-Auftritte allein managen. KeyStep Pro (Jetzt auf Thomann kaufen) spielt seine Stärken vor allem in Verbindung mit Eurorack-Modulen und anderen analogen Synthesizern aus, vier Voices jeweils mit CV/Gate/Mod sowie acht Triggerausgänge für Drums und Percussion lassen kaum Wünsche offen. Aber auch im computerbasierten Studio fördert der Controller mit direktem Zugriff und durchdachter Funktionsvielfalt die Kreativität.
Zweite Meinung gefällig? Bei unseren Kollegen von Amazona können Sie einen weiteren Testbericht zu diesem Produkt lesen.
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