Auf den ersten Blick sehen beide Launchpads identisch aus mit den 64 Pads sowie 16 flankierenden Tastern, wobei das Mini mit 180 Zentimetern Seitenmaßen um rund ein Viertel gegenüber dem Launchpad X geschrumpft wurde. Neben der Größe liegt der wesentliche Unterschied darin, dass nur die Pads des Launchpad X anschlagdynamisch und druckempfindlich sind. Aber auch im Funktionsumfang unterscheiden sich beide Controller, vor allem bezüglich der Integration in Ableton.
Ableton Live erkennt in der aktuellen Version die Launchpads automatisch und richtet sie passend ein. Spezielle Treiber werden für die Launchpads der dritten Generation nicht benötigt. Mitgeliefert wird allerdings nur ein Kabel von Mini-USB-C zu USB-C. Verfügt Ihr Computer über keinen USB-C-Anschluss, benötigen Sie einen zusätzlichen Adapter.
Matrix mit 64 mehrfarbigen Pads
Beide Launchpads bieten einen Matrix mit 8x8 Pads, mit der Sie in der Session-View von Ableton Clips starten und stoppen können. Dank mehrfarbiger, in der Helligkeit regelbarer Beleuchtung der Pads spiegelt sich die in Ableton eingestellte Farbe für die Clips auch auf dem Launchpad wider, was die Übersichtlichkeit deutlich erhöht. Bei großen Projekten schalten Sie zwischen Gruppen von Clips und Tracks mit den vier Navigationstastern am oberen Rand um, komplette Szenen starten Sie mit den acht Tastern auf der rechten Seite. Die untere Pad-Reihe kann nicht nur Clips triggern, sondern auch weitere Funktionen wie Stoppen aller Clips der Spur oder Stumm- und Soloschalten von Tracks übernehmen. Dies wird ebenfalls unterstützt von den mehrfarbigen Pads (Solo = blaue Pads, Stumm = gelbe Pads etc.).
Die Pads können aber wie Ableton Push auch als Keyboard oder zum Triggern von Drumracks genutzt werden. Hierbei helfen die mehrfarbigen Pads, um die Grundtöne der Tonart oder die 16 Drumpads zu markieren. Verschiedene Tonarten lassen sich wählen, um schiefe Noten beim Spielen zu verhindern. Das Launchpad X erkennt automatisch, ob in Ableton eine Spur mit einem Synthesizer /Sampler oder ein Drumrack ausgewählt wurde und schaltet die Notenansicht entsprechend um. Beim Launchpad Mini muss dies per Hand erfolgen. Die Pads des Launchpad X lassen sich angenehm spielen und setzen Velocity und Aftertouch nuanciert um. Beim Launchpad Mini benötigen Sie aufgrund der geringeren Größe etwas mehr Fingerspitzengefühl, um beim Fingerdrumming die richtigen Pads zu treffen.
Ein weiterer Vorteil des Launchpad X in Verbindung mit Ableton Live zeigt sich bei der Mixersteuerung. Beim Launchpad X lassen sich vertikale Reihen aus jeweils 8 Pads bilden, mit denen Sie die Lautstärke der ausgewählten Spuren steuern. Dabei sind Sie nicht auf eine grobe Rasterung in acht Stufen beschränkt, sondern können mit Hilfe der Anschlagdynamik der Pads auch Zwischenstufen einstellen. Auf gleiche Weise lassen sich auch die beiden Sends sowie das Panning der Tracks regeln, praktischerweise werden die Pads dann in horizontaler Reihe zum Fader umfunktioniert. Die verschiedenen Modi werden über die Taster auf der rechten Seite umgestellt.
Flexibler MIDI-Controller
Die Launchpads lassen sich auch außerhalb von Ableton Live als reine MIDI-Controller nutzen. Mangels MIDI-Ausgang benötigen Sie auf der Gegenseite aber entweder ein Gerät mit USB-Host-Funktion, oder Sie schalten einen Computer dazwischen. Die Stromversorgung erfolgt über den USB-Bus. Vier Speicherplätze (drei beim Mini) für eigene Controller-Setups sind vorhanden und können über die Component-Software umfangreich angepasst werden. Zur Auswahl stehen die oben beschriebenen virtuellen Fader, Keyboard, Drumgrid, MIDI-Noten, Program-Change, und zwar frei kombinierbar. Sie können also die ersten zwei Pad-Reihen für ein chromatisches Keyboard mit einer Oktave nutzen, darunter unipolare Fader für die Filterfrequenz und Resonanz sowie bipolare Fader für die LFO-Modulation anordnen und mit den unteren Reihen Drums auf einem anderen MIDI-Kanal triggern und Programme umschalten. Jedem dieser Elemente kann dabei eine eigene Farbe zugeordnet werden.
Fazit
Mit 64 mehrfarbigen, dynamisch spielbaren Pads, die sowohl Clips starten und stoppen als auch den Mixer steuern können, empfiehlt sich Launchpad X als kompakter Controller für Ableton Live. Gegenüber anderen Ableton Controllern wie Push oder APC punktet das Launchpad X mit flexibel anpassbaren Custom-Modes zur Ansteuerung von MIDI-Geräten. Wer unterwegs auf jeden Zentimeter achten muss, kann auch auf das Launchpad Mini mk3 ausweichen, muss dabei aber einige Funktionseinschränkungen in Kauf nehmen.
Mit 64 mehrfarbigen, dynamisch spielbaren Pads, die sowohl Clips starten und stoppen als auch den Mixer steuern können, empfiehlt sich Launchpad X als kompakter Controller für Ableton Live. Gegenüber anderen Ableton Controllern wie Push oder APC punktet das Launchpad X mit flexibel anpassbaren Custom-Modes zur Ansteuerung von MIDI-Geräten. Wer unterwegs auf jeden Zentimeter achten muss, kann auch auf das Launchpad Mini mk3 ausweichen, muss dabei aber einige Funktionseinschränkungen in Kauf nehmen.
- + Mehrfarbige Pads
- + Verbesserte Dynamik (nur X)
- + Live-Integration
- + Flexibler MIDI-Controller
- + Angenehme Haptik