Ableton stellt ein neues kostenlos erhältliches Max for Live-Pack unter dem Namen „Creative Extensions“ vor, das sechs neue und zwei überarbeitete Devices beinhaltet. Diese bieten sich insbesondere für das generative Beat Programming und für experimentelles Sounddesign an. Wie Sie damit im Handumdrehen polyrhythmische, beständig leicht variierende Beats programmieren und ohne großen Aufwand einen Reverse-Effekt auf einzelne Instrumente einfügen, erfahren Sie in dem folgenden Workshop.
Material: Ableton Live 10 Suite, Max for Live
Zeitaufwand: etwa 30 Minuten
Inhalt: Programmierung eines polyrhythmischen Drum Beats mithilfe des Melodic Steps Sequenzers, Colors Limiters und Pitch Hack Effekts, Klang färben und mehr Druck verleihen, variabler Rückwärts-Effekt auf einzelne Sounds und nahtloser Anschluss der umgedrehten Sounds im laufenden Beat.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
Schritt 1: Melodic Step Sequenzer
Laden Sie ein Drum Rack in eine MIDI-Spur. Selektieren Sie die Kick und laden Sie den M4L MIDI-Effekt Melodic Steps vor diese. Das Device besitzt 5 unabhängige Sequenzer zum Oktavieren, Transponieren, für die Notenlänge, Velocity und die Wahrscheinlichkeit, mit der eine MIDI-Note getriggert wird. Über die Zahl am Ende der Step-Reihen lässt sich für jeden Sequenzer individuell eine Schrittzahl wählen.
Schritt 2: Root Note festlegen
Damit die richtige Root Note zum Simpler gesendet wird, klicken Sie auf den Kreis mit dem x am Ende der Octave-Reihe. Damit werden die Octave Steps mittig platziert. Verändern Sie diese Reihe jetzt nicht mehr. Stellen Sie im Melodic Steps unter Scale& Root im linken Feld C3 ein. Starten Sie den Sequenzer und experimentieren Sie mit verschiedenen Einstellungen für die übrigen Parameter, außer Octave.
Schritt 3: Parameter einstellen
Über einen Klick auf die Würfel-Icons können Sie übrigens die Parameter zufällig ändern, entweder nach dem Zufallsprinzip oder in kleinen Abweichungen vom aktuellen Status. Laden Sie einen Melodic Steps auf die Hihat sowie ein weiteres Percussion-Instrument oder auch die Snare und wiederholen Sie die zuvor beschriebenen Schritte, sodass sich bei laufendem Sequenzer ein polyrhythmischer Beat ergibt.
Schritt 4: Mehr Präsenz erzeugen
Um der Hihat mehr Präsenz und ein wenig Farbe zu verleihen, laden Sie als nächstes den Color Limiter in die Hi-Hat-Spur. Stellen Sie Loudness auf 13 dB, Ceiling auf -3 dB und Saturation auf 0.75. Je mehr Sie den Color-Regler nach links bewegen, desto dumpfer wird der Sound und je weiter Sie diesen nach rechts drehen, desto höhenlastiger wird dieser. Wählen Sie eine zum Drum Kit passende Einstellung.
Schritt 5: Pitch Hack-FX zufügen
Legen Sie einen Utility Effekt hinter den Color Limiter und stellen Sie den Output Gain so ein, dass die Hihat sich in die anderen Drums integriert. Laden Sie den M4L Audio-Effekt Pitch Hack vor den Color Limiter. Stellen Sie das Intervall auf +12 und Variation (Var) auf 2 st. Das ankommende Audiosignal wird nun um 12 Halbtöne aufwärts verstimmt mit einer zufälligen Abweichung von 2 Halbtonstufen.
Schritt 6: Reverse-FX auf Hi-Hat
Das Tempo der Delay-ähnlchen Wiederholungen bestimmen Sie mit Rate. Stellen Sie diese auf 1/16. Um einen Rückwärts-Effekt des Samples zu erreichen, stellen Sie Reverse auf 100%. Bewegen Sie Dry/Wet auf 40%, sodass sich die Signale gut ineinanderfügen. Recycle entspricht einem Feedback-Regler. Stellen Sie Recyle auf 6%. Experimentieren Sie mit den Parametern und nutzen Sie die Automationsmöglichkeiten!