Nun ist er endlich da, der lang ersehnte Nachfolger des beliebten VA-Synthesizer Predator. Aber wie schlägt sich der aufgefrischte Klassiker in der Praxis?
An der grundlegenden Struktur hat sich nichts geändert: Predator 2 bietet drei Oszillatoren, zwei Filter, umfangreiche Modulationsmöglichkeiten und hochwertige Effekte. In Version 2 des Klangerzeugers können Sie nun bei jedem Oszillator zwei Wellenformen (darunter zahlreiche analoge und digitale Varianten) auf verschiedene Arten kombinieren. Es lassen sich eigene Wavetables erstellen, bestehend aus acht Wellenformen. Des Weiteren besitzt der Synthesizer jetzt zwei vollwertige Stereo-Multimode-Filter mit eigenen Hüllkurven und zahlreichen Modellen, darunter auch Kamm-, Vokal- und Formanttypen sowie ein zusätzliches Hochpassfilter.
Ein Garant für eindrucksvolle Soundverläufe ist das neue X/Y-Pad, bei dem Sie mit der Maus bis zu acht Klangparameter gleichzeitig beeinflussen können. Auf der neuen „Easy Page“ kann man die wichtigsten Parameter des Synths schnell und einfach anpassen. Ein weiteres Glanzlicht ist der flexible Arpeggiator, der komplexe Sequenzen mit bis zu 32 Schritten abspielen kann. Die Bedienung des Plug-ins fällt komfortabel aus, könnte stellenweise aber noch etwas geradliniger sein. Wir hätten uns ferner gewünscht, zwischen mehr als nur zwei GUI-Größen wählen zu können.
Auch wenn an einigen Stellen noch etwas Verbesserungsbedarf besteht, begeistert Predator 2 als gelungene Weiterentwicklung eines hervorragenden Synthesizers. Dabei trifft ein druckvoller und klarer Klang auf eine flexible Architektur und inspirierende Presets. Die Kombination der klassischen subtraktiven Struktur und digitaler Wellenformen birgt ein enormes Soundpotenzial, perfekt für moderne Stilrichtungen wie EDM. Nicht zuletzt dank der Möglichkeit, die User-Wavetables dynamisch zu durchfahren, gelingen spannende Klangverläufe.
Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 135 erschienen.